Remote Management of Critical Infrastructure I

Sicher, verlässlich, flexibel und skalierbar: Die 3S x-active Plattform zur Integration dezentraler Feldgeräte in SCADA-, ERP-, und GIS-Systeme

Der Betrieb von Verteilungsnetzen der öffentlichen Versorgung und der Industrie unterliegen derzeit einem tiefgreifenden Wandel. Als Teil der kritischen Infrastruktur stehen zusätzliche Sicherheitsanforderungen zunehmendem Kostendruck gegenüber. Auf Basis geeigneter Informationen von zentraler Stelle die effiziente Steuerung der Leistungserstellung zu gewährleisten, ist die Aufgabe von SCADA Systemen. Zur Optimierung des Systems, stehen Betreiber von Versorgungsnetzen insofern vor drei wesentlichen Aufgaben:

  • Netz-Monitoring, also das Sammeln und Aufbereiten von Betriebsdaten
  • Einbindung in die zentrale Leitstandsoftware
  • Automatisierung auf Basis der Betriebsdaten

Sensoren, Zähler, Pumpen und Armaturenstellantriebe sind seit langem Bestandteile des Anlagenbetriebs. Allerdings erforderten diese bisher aufwendige Infrastruktur für die Stromversorgung und den Datentransfer und kommen endsprechend im Verteilnetz kaum zum Einsatz. Seit einigen Jahren setzen sich verstärkt dezentrale Lösungen durch, bei denen die Daten über Funknetze übermittelt werden. Für die Leitstandintegration bleibt jedoch in den meisten Fällen ein Stromnetzanschluss erforderlich, z. B. für den Betrieb einer Steuerung (SPS).

Die 3S x-active Integrationsplattform ermöglicht die direkte, kabellose bidirektionale Integration von dezentralen Feldgeräten in die existierende Leitstandsoftware des SCADA Systems des Betreibers. Da gleichzeitig mit einer 3S Telemetric Unit (3S TU) ausgestattete Feldgeräte – inklusive der 3S Stellantriebe für erdverlegte Armaturen – vollständig Akku basiert arbeiten, sind zukünftig keinerlei Kabel mehr erforderlich. Gleichzeitig wird eine dem hohen Schutzgut entsprechende Sicherheitsarchitektur gewährleistet.

Neben dem SCADA System kann die 3S x-active Integrationsplattform Daten von Feldgeräten auch anderen Systemen wie dem ERP-, GIS oder Work-Force-Management zur Verfügung stellen. Flächendeckendes Netz-Monitoring und Netz-Automatisierung wird durch die 3S x-active Integrationsplattform möglich. Und ermöglicht insofern den effizienten Netzbetrieb der Zukunft.

Kundennutzen der 3S x-active Integrationsplattform

Hydrantenservice startet durch

Die österreichische Hydrantenservice GmbH nutzt ab sofort das 3S AIG flächendeckend zur Schieberwartung und bietet diesen Service mit einem eigens entwickelten Fahrzeug an. Absperrschieber müssen in öffentlichen Trinkwassernetzen regelmäßig überprüft werden und die Netzbetreiber profitieren nun von der jahrelangen Expertise des Hydrantenservice in Kombination mit den Vorteilen, die die Funktionalität des 3S AIG bietet. So können die Drehmomente von Armaturen durch mehrfaches Betätigen deutlich reduziert werden, gleichzeitig wird der Zustand und die Instandhaltungsmaßnahme dokumentiert und Armaturen müssen nicht mehr kostspielig ausgetauscht werden.

Die Hydrantenservice GmbH präsentierte das 3S AIG als leistungsfähiges Schieberdrehgerät mit intelligenter Digitalelektronik und das System Berliner Kappe® zusammen mit der 3S Antriebe GmbH auf der Kommunalmesse 2013 in Linz am 11. und 12. September. Das Fachpublikum aus kommunalen Entscheidungsträgern informierte sich eingehend über den neuen Service und die technischen Möglichkeiten der mobilen Automatisierung mit 3S Antrieben, für die der Hydrantenservice auch den Vertrieb in Österreich übernimmt.

Kabellos: Havariesektionierung im Fernwärmenetz

Die EuroHeat&Power berichtet über das Fernwärmeprojekt der 3S Antriebe GmbH in Basel, dem größten Fernwärmenetz der Schweiz. Ziel ist die Automatisierung der Havariesektionierung im Fernwärmenetz. Da nur wenige der relevanten Schächte einen Stromnetzanschluss und die Armaturen keine Antriebsvorbereitungen haben, bot sich eine dezentrale Automatisierung mit 3S Antrieben an, von denen die ersten im November 2012 eingebaut wurden. 3S Antriebe können mit Akkus versorgt und via Mobilfunk in ein Scada-System eingebunden werden. Die nachträgliche Automatisierung von Bestandsarmaturen ist in den meisten Fällen ohne Versorgungsunterbrechung möglich. Im Ergebnis konnte auf den kostspieligen Austausch der Armaturen, aufwändige Tiefbauarbeiten, Datenkabelanschlüsse und den Einsatz von Speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) verzichtet werden.

Den vollständigen Artikel lesen Sie hier.

3S Antriebe auf der Wasser Berlin 2013

Die Wasser Berlin International 2013 stand für die 3S Antriebe GmbH ganz im Zeichen der kabellosen Automatisierung. Sowohl am Stand als auch auf dem „Berliner Abend“ in der urigen Tiergartenquelle wurden bestehende Kontakte vertieft und neue gewonnen, wie das Metropolitan Planning Council aus Chicago, das in seinem Blog über unsere Präsentation im Rahmen einer Veranstaltung von German Water Partnership berichtet. Auch das Onlineportal der Wasser, Luft und Boden informiert nach der Messe über 3S Antriebe. Im Vorfeld der Messe berichtete bereits die Zeitschrift 3R umfangreich über unser Projekt in Sankt Petersburg.

3S Erdeinbau: komplett kabellose Automatisierung

Instandhaltung von Hydranten und Löschwasserarmaturen am Industriestandort Böhlen-Lippendorf

Die Werkfeuerwehr und die Wasserwirtschaftsabteilungen sind in Industrieparks für die Instandhaltung der Hydranten und Armaturen verantwortlich. Da der Zustand von Armaturen bisher nicht objektiv erfasst werden konnte, fordern die Betreiber der Anlagen und die Versicherungen kurze Zyklen für die Wartungen. Armaturen- und Hydrantenwartungen sind arbeitsintensiv und eine starke Belastung für die Mitarbeiter. Die Werkfeuerwehr und die Wasserwirtschaftsabteilung am Industriestandort Böhlen-Lippendorf haben deshalb seit April 2012 ein Armatureninstandhaltungsgerät der Firma 3S Antriebe GmbH im Einsatz. Durch das Gerät werden die Mitarbeiter nicht nur entlastet. Es kann darüber hinaus den Zustand der Hydranten und Armaturen objektiv erfassen. Dadurch werden deren Funktionsfähigkeit sowie die Durchführung der Maßnahme manipulationssicher dokumentiert. Und Wartungen können zukünftig am Zustand orientiert durchgeführt werden.

Die Werkfeuerwehr in Böhlen-Lippendorf

Die VSU Vereinigte Sicherheitsunternehmen GmbH stellt die Werksfeuerwehr und den Werkschutz am Industriestandort Böhlen-Lippendorf [1]. Neben elf weiteren Betrieben produziert in Böhlen-Lippendorf die Dow Chemical Company chemische Grundstoffe und hochleistungsfähige Basischemikalien. Außerdem befindet sich ein modernes Braunkohlekraftwerk der Vattenfall GmbH am Standort [2].

Werkfeuerwehren sind für die Sicherheit an Industriestandorten verantwortlich. Neben den allgemeinen Brandschutzaufgaben müssen sie durch die betriebliche Brandschutzorganisation den betrieblichen Risiken Rechnung tragen. Dabei kommt dem vorbeugenden Brandschutz, der Gefahrenabwehr, dem Umweltschutz, sowie dem Rettungswesen besondere Bedeutung zu [3].

Um trotzdem auftretende Unfälle und Brände zu beherrschen, wird für den Chemiepark und das Kraftwerk in Böhlen ein leistungsfähiges Löschwassersystem vorgehalten. Die ringförmigen Löschwasserleitungen werden aus einem 3.000 m3 großen Löschwasserbehälter gespeist und beständig unter einem Druck von 12 bar gehalten. Im Bedarfsfall können fünf 450 m3-Pumpen am Boden des Behälters den Druck aufrecht erhalten. Aus der nahegelegenen Weißen Elster kann der Teich jederzeit nachgefüllt werden. Um den besonderen Gefahren am Standort Böhlen zu begegnen ist die Werkfeuerwehr mit aufwändigem Spezialinstrumentarium ausgestattet.

Nur für eine eher einfache Aufgabe war in Böhlen bisher keine technische Hilfe vorhanden: Die Instandhaltung der Hydranten und Armaturen in den Feuerlöschleitungen erfolgte bisher durch Körperkraft.

Problemstellung

Armaturen sind Absperrorgane in Rohrleitungssystemen. Hydranten sind Spezialarmaturen, durch die Wasser zu Löschzwecken entnommen werden kann. Armaturen müssen im Falle einer Havarie die Leitung zuverlässig versperren, Hydranten zuverlässig ausreichend Wasser liefern (da Hydranten spezielle Armaturen sind, wird im Folgenden nur noch von „Armaturen“ geredet). Dazu müssen diese gängig sein und gleichzeitig dicht schließen. Damit Armaturen diese Anforderungen langfristig erfüllen, müssen sie instand gehalten werden. Instandhaltung besteht gemäß DIN 31051 aus Inspektion, Wartung und Instandsetzung.

Durch nicht funktionierende Armaturen können Unfälle in Industrieanlagen schnell zu Katastrophen werden. Deshalb werden die Armaturen regelmäßig entsprechend den Anforderungen der Versicherungen und der Auftraggeber durch die Werkfeuerwehr bzw. die Wasserwirtschaftsabteilung gewartet. Für die Wartung müssen die Armaturen vollständig geschlossen bzw. geöffnet werden, insbesondere um Inkrustationen zu lösen. Anschließend müssen sie wieder in ihre Ausgangsstellung zurück gebracht werden. Im Rahmen der Instandhaltung wurden zwei Problemfelder identifiziert:

1. Der hohe Druck in den Löschwasserleitungen bedingt, dass hohe Drehmomente für das Betätigen der Armaturen aufgewendet werden müssen. Eine Sicherheitsanforderung des Betreibers verbietet für das Betätigen von Armaturen das Verwenden von Hebeln, da Unfälle befürchtet werden. Insofern waren die Wartungsarbeiten für die Mitarbeiter Schwerstarbeit.

2. Die Durchführung der Wartung und der Zustand der Armaturen konnte nicht objektiv dokumentiert werden. Dadurch bestand die Gefahr, dass erforderliche Austauschinvestitionen zu spät identifiziert werden. Gleichzeitig wurde die Offenstellung der Armaturen in den Leitungen nicht automatisch dokumentiert.

Abbildung 1: Die Werkfeuerwehr am Industriestandort Böhlen bei der Hydrantenwartung mit dem 3S AIG

Problemlösung: Das 3S Armatureninstandhaltungsgerät 3S AIG

Die Werkfeuerwehr und die Wasserwirtschaftsabteilung am Industriestandort Böhlen haben sich für die Instandhaltungsarbeiten an ihren Armaturen wegen der oben skizzierten Probleme für das 3S AIG der 3S Antriebe GmbH entschieden. Das 3S AIG ist ein leistungsfähiges Schieberdrehgerät mit intelligenter Digitalelektronik. Es erfasst und speichert automatisch die genaue Gangzahl der Armatur und vom Losbrechen bis zum Schließen bzw. Öffnen das anliegende Drehmoment. Über eine USB-Schnittstelle kann so der „Fingerprint“ der Armatur in Form eines Weg-Drehmoment-Diagramms ausgelesen werden (vgl. Abb. 2). Die Zustandsdaten werden mit der 3S Armatureninstandhaltungssoftware (AIS) ausgewertet und verwaltet. Sie stehen jederzeit per Knopfdruck zur Verfügung um z. B. erforderliche Austauschinvestitionen zu prognostizieren oder um Versicherungen bzw. dem Auftraggeber die Durchführung der Instandhaltungsmaßnahme, den Wartungserfolg, die Funktionsfähigkeit und die richtige Stellung der Armaturen nachzuweisen. Die AIS verfügt über Schnittstellen zur Integration der Daten in bestehende Workforce Management- und GIS-Systeme.

In Abbildung 2 ist der Fingerprint der ersten und zweiten Betätigungsvorgänge eines DN 300er Schiebers in einer Löschwasserleitung dargestellt. Die rote Kurve beschreibt die Schließung, die grüne die Öffnung. Innerhalb der ersten fünf Umdrehungen konnten durch die Wartung die Schließmomente von 150 auf circa 50 Nm reduziert werden. Die Armatur erforderte 57,1 Umdrehungen für einen vollständigen Schließvorgang (vgl. Markierungen Abb. 2). Der Fingerprint beschreibt den Zustand der Armatur objektiv. So kann der Sollzustand einer Armatur im System hinterlegt werden. Bei einer zukünftigen Inspektion kann dann der Ist- mit dem Sollzustand abgeglichen werden. Werden die Soll-Drehmomente wieder hergestellt und wird die Sollgangzahl wieder erreicht, ist die Armatur weiterhin funktionsfähig.

Abbildung 2: Screenshot AIS, Drehmoment über Position; 1. und 2. Schließung eines Schiebers in einer Löschwasserleitung DN 300

System Berliner Kappe®

Jedes 3S AIG ist kompatibel mit dem System Berliner Kappe®. Das System Berliner Kappe® ist eine gemeinsame Entwicklung der Berliner Wasserbetriebe und der 3S Antriebe GmbH in Kooperation mit AVK Plastics BV. Herzstück des Systems ist die von AVK Plastics BV hergestellte verdrehsichere Trageplatte. Durch eine Standard-Straßenkappe kann das 3S AIG mit einem mobilen Adapter auf der Trageplatte fixiert werden, so dass das beim Betätigen einer Armatur auftretende Gegenmoment ins Erdreich geleitet wird. Körperkraft oder Hilfsmittel wie der Griff sind dann überflüssig. Dadurch können Rückenschäden bei Mitarbeitern oder gar Unfälle mit Personenschäden wirksam verhindert werden (vgl. Abb. 3).

Abbildung 3: Fixiert über das System Berliner Kappe® können mit dem 3S AIG selbst sehr große, schwergängige Armaturen ohne physische Kraft betätigt werden

Instandsetzung von Armaturen

Löschwasserarmaturen werden regelmäßig gewartet. Bei Armaturen in Leitungen für Brauchwasser, Trinkwasser, Wärme, Kühlung oder Gas sieht das in Industrieanlagen aufgrund knapper Ressourcen häufig anders aus. Werden Armaturen nicht regelmäßig gewartet, besteht das Risiko, dass sie schwergängig werden, nicht mehr dicht schließen und im Bedarfsfall die Leitung nicht zuverlässig versperren. Funktionsunfähige Armaturen müssen ausgetauscht werden. Das 3S AIG kann selbst extrem schwergängige Armaturen wieder instand setzen. Zum einen, weil es sehr hohe Drehmomente bis über 2.500 Nm realisieren kann. Zum anderen, weil die hohen Drehmomente durch die Gerätesoftware sehr dosiert eingesetzt werden können (vgl. Abb. 4). Darüber hinaus sind spezielle Instandsetzungsprogramme verfügbar. Die Erfahrungen zeigen, dass bei einem Großteil der zum Austausch vorgesehenen Armaturen die Funktionsfähigkeit mit dem 3S AIG wieder hergestellt werden kann und der Austausch unnötig wird.

Abbildung 4: Drehmoment und Position über der Zeit; Losbrechen eines Schiebers DN 1000 in Hamburg. Die Drehmomente wurden sukzessive auf 800 Nm erhöht (rote Kurve). Erst durch diese Kraftaufwendung konnte der Schieber geschlossen werden (blaue Kurve, 50 Umdrehungen). Die Drehmomente haben sich nach ca. 25 Umdrehungen auf ca. 300 Nm eingependelt (graue Kurve).

Ausblick: Zustandsorientierte Wartung

Durch Inspektionen können Mängel rechtzeitig identifiziert und die Armaturen planmäßig gewartet werden. Das Problem bei Armaturen und Hydranten ist, dass die Inspektion – also die Erfassung und Beurteilung des Istzustandes – aufwändig ist. Wartungen werden deshalb nicht am Zustand orientiert, sondern entweder zu häufig oder zu selten durchgeführt.

Jede Inspektion einer Armatur ist gleichzeitig eine Wartung. Dieser Umstand kann mit Hilfe des 3S AIG genutzt werden, um die Effizienz der Armatureninstandhaltung nachhaltig zu steigern: Durch die Erfassung der Entwicklung des Zustandes einer Armatur im Zeitablauf, lassen sich zustandsorientiert die Wartungszyklen sukzessive optimieren. Unter der Prämisse den Sollzustand langfristig zu erhalten können die Zyklen so optimiert werden, dass Wartungen so selten wie möglich, aber so häufig wie nötig durchgeführt werden. Im Ergebnis wird mit minimalem Ressourceneinsatz die Funktionsfähigkeit der Armatur erhalten. Gleichzeitig wird beides, die Durchführung der Wartung und die Funktionsfähigkeit der Armatur, durch das 3S AIG manipulationssicher in Form des Fingerprints dokumentiert.

Literatur

[1] Vgl. http://www.vsu-vereinigte-sicherheitsunternehmen.de/

[2] Vgl. http://www.boehlen-lippendorf.net/

[3] Vgl. http://www.werkfeuerwehrverband-sachsen.de/

3S Energy Save in der Praxis: 3S Stellantriebe im Akkubetrieb

Die 3S Energy Save Technologie sieht nicht nur auf dem Papier gut aus. Der Energieverbrauch im 3S Energy Save Modus unterscheidet sich in der Praxis deutlich vom normalen Bereitschafts-Modus. Nach einer konfigurierbaren Zeitspanne schaltet der Antrieb automatisch in den energiesparenden Zustand, in dem nur noch die notwenigsten Komponenten der Kontrollelektronik versorgt sind. Hierzu gehört vor allem das Mobilfunkmodem, das für die ständige Erreichbarkeit des Antriebs sorgt. Da sich auch dieses dann im Stand-by befindet, sinkt der Energieverbrauch auf wenige Milliwatt.

Wird der Wechsel in den Energy Save Modus verhindert, schlägt sich dies merklich auf den Ladezustand des Akkus nieder. Dezentrale 3S Antriebe werden häufig mit einem Magnetschalter installiert, der die Öffnung des über ihm installierten Deckels überwacht. Wird dieser geöffnet meldet sich der Antrieb in der Zentrale und geht erst wieder in den Energy Save Modus, wenn der Deckel geschlossen wird.

In Abbildung 1 ist die Entwicklung des Ladezustands des Akkus eines dezentralen 3S Antriebs mit Energy Save Technologie zu sehen. In Woche 49 und 50 war der Deckel, unter dem sich der Antrieb befindet, jedoch nicht korrekt geschlossen, so dass der Antrieb nicht in den Energy Save Modus gewechselt ist. In weniger als einer Woche ist die Akkuladung um über 40% gefallen.

Im Energy Save Modus hingegen sind es nicht mehr als 4% Ladungsabnahme pro Monat. In Abbildung 2 ist die Entwicklung der Akkuladung über vier Wochen im energiesparenden Antriebsmodus bei wöchentlicher Kommunikation mit dem Antrieb dargestellt. Auf ein Jahr gerechnet ist dies etwas weniger als die halbe Akkuladung, die im Energy Save Modus benötigt wird. Bei jährlicher Nachladung des Akkus steht somit die Hälfte der Akkuladung für Stellungen der Armatur zur Verfügung. Bei einem gängigem Schieber DN 300 mit ca. 50 Gängen können hiermit rund 24 Stellungen bzw. zwei Stellungen pro Monat realisiert werden (eine Stellung: vollständiges Schließen und Öffnen der Armatur).

Abbildung 1: Entwicklung des Ladezustands des Akkus eines 3S Antriebs im Energy Save Modus und im normalen Bereitschaftsmodus (KW 49/50)

 

Abbildung 2: Entwicklung des Ladezustands des Akkus eines 3S Antriebs im Energy Save Modus

Automatisierung Zonentrennung in Australien

Im November 2012 ist der erste 3S Antrieb in Australien in Betrieb genommen worden. South East Water (SEW) Melbourne hat einen Zonentrennschieber DN 300  zwischen den Netzen von Garfield und Bunyip automatisiert.

Automatisierung der Zonentrennung zwischen Garfield und Bunyip

Bisher wurde die Leitung an der Zonentrennung durch Mitarbeiter von SEW gespült. Alleine die Anfahrt zu dem dezentral gelegenen Schieber nimmt eine Stunde in Anspruch. Eine Automatisierung war bisher insbesondere deshalb nicht erfolgt, weil kein Stromnetzanschluss vorhanden ist.

3S Antriebe können mit einem Akku versorgt bis zu ein Jahr lang ohne Nachladen auskommen. Dabei sind die Antriebe über das Mobilfunknetz bidirektional ins Scada System eingebunden – um auf Knopfdruck in der Leitwarte die Armatur zu betätigen. Der Tiefbauaufwand ist auch bei nachträglichem Einbau sehr gering, da die Antriebe mit Hilfe des Systems Berliner Kappe® ohne aufwendiges Schachtbauwerk direkt ins Erdreich eingebaut werden können.

Das Erdreich über der verdrehsicheren Trageplatte wird verdichtet. Beton ist nicht erforderlich

Mit Hilfe des 3S Antriebs kann SEW die Zonentrennarmatur nunmehr per Knopfdruck aus der Leitwarte betätigen – ohne dafür ein Kabel verlegt zu haben. Durch regelmäßiges kurzes Öffnen der Armatur kann so genügend Zirkulation in der Leitung erzeugt werden, dass manuelle Spülungen zukünftig nicht mehr erforderlich sind.

Über den 3S Antrieb wird ein Standardschacht gesetzt

Nachträgliche Automatisierung von Armaturen I

Die 3S Antriebe GmbH bietet für Betreiber von Versorgungsnetzen die kostengünstige nachträgliche Automatisierung von Armaturen an. Der Betreiber identifiziert seine zu automatisierenden Armaturen, dann erfolgt die Projektierung in drei Schritten. Zuerst werden das anliegende Drehmoment und die Gangzahl der Armaturen mit dem 3S AIG gemessen. Dies entspricht einer Inspektion des Zustands der Armaturen und ggf. einer Instandsetzung.

Auf Basis der erhobenen Daten erfolgt dann die Konfiguration der entsprechenden Antriebslösungen. Wenn Kabel nicht vorhanden sind oder nicht kostengünstig verlegt werden können, erfolgt die Automatisierung mit Akkubetrieb und Mobilfunkanbindung. Dies ist möglich da durch den patentierten 3S Erdeinbau und die 3S Antriebstechnik auf ein Schachtbauwerk und einen Stromnetzanschluss verzichtet werden kann. Die Antriebe von 3S können durch einen minimalen Stand by-Verbrauch ein Jahr ohne Nachladen der Akkus Armaturen stellen. Durch die Einbindung in das Mobilfunknetz können zusätzlich ein Datenkabelanschluss, eine SPS und eine Ortssteuerstelle entfallen.

Schließlich erfolgt der Einbau der Antriebe ohne Versorgungsunterbrechung. Alle Einbautiefen sind möglich. Durch die Möglichkeiten der von der 3S Antriebe GmbH eingesetzten Technologien ist eine nachträgliche Automatisierung häufig erst rentabel.

Die Bilder zeigen ein Projekt zur nachträglichen Automatisierung zweier 1000er Klappen im Wasserbereich, bei dem die Antriebe auf dem System Berliner Kappe® direkt ins verdichtete Erdreich unter einer herkömmlichen Straßenkappe eingebaut wurden. Zum Vergrößern der Fotos diese anklicken.

Gestänge der Armatur

Aufbringen des Erdreichs auf der Trageplatte des Systems Berliner Kappe®

Der Antrieb im verdichteten Erdreich

Aufsetzen der Straßenkappe

Zustandsorientierte Instandhaltung I: Instandsetzung Schieber DN 400

Undichte Armaturen erfüllen ihren Zweck nicht. Und müssen ausgetauscht werden. Teuer macht den Austausch der Tiefbau. Durchschnittlich werden Kosten von mind. 2 T€, häufig deutlich darüber genannt. Diese Kosten könnnen in vielen Fällen, insbesondere bei Schiebern, vermieden werden. Im Folgenden wird dies am Beispiel von 2 Schiebern DN 400 eines Wasserverorgers aus Süddeutschland vorgestellt.

  • Problem: zwei undichte Schieber DN 400 in einer Wasserversorgungsleitung
  • Lösung: Instandsetzung
  • Alternative: Austausch

Die Instandsetzung der Schieber ist mit Hilfe des 3S Aramatureninstandhaltungsgerätes
(3S AIG) gelungen, die Dichtigkeit wurde wieder hergestellt, überprüft und dokumentiert
(vgl. Abb. 1 – 4). Der Betreiber hat dadurch mehrere tausend Euro eingespart.

Instandsetzung Schieber 1 (vgl. Abb. 1 und 2; vergrößern durch anklicken):

  • Schieber DN 400
  • Gangzahl 58,9
  • Durchschnittliches Schließmoment nach Instandsetzung < 75 Nm
  • Max. Losbrechmoment nach Instandsetzung ca. 250Nm

Dokumentation Instandsetzung: Durch Hin- und Herfahren bei gleichzeitiger vorsichtiger Erhöhung der Drehmomente (auf ca. 1400 Nm) konnte der Schieber 2 Umdrehungen weiter geschlossen werden (56,9 – 58,9). Der dichte Schluss war anschließend wieder hergestellt.

Instandsetzung Schieber 2 (vgl. Abb. 1 und 2; vergrößern durch anklicken):

  • Schieber DN 400
  • Gangzahl 58,4
  • Durchschnittliches Schließmoment nach Instandsetzung ca.50 Nm
  • Max. Losbrechmoment nach Instandsetzung ca. 150 Nm

Dokumentation Instandsetzung: Durch Hin- und Herfahren bei gleichzeitiger vorsichtiger Erhöhung der Drehmomente (auf ca. 1400 Nm) konnte der Schieber 1,1 Umdrehungen weiter geschlossen werden (57,3 – 58,4). Der dichte Schluss war anschließend wieder hergestellt.

Das 3S Armatureninstandhaltungsgerät (3S AIG)

Das 3S AIG kann viel mehr als ein leistungsfähiges Schieberdrehgerät (vgl. Abb. 5). Es kann den Zustand einer Armatur objektiv bestimmen: Vom Losbrechen bis zum Schließen erfasst und speichert es das Drehmoment und die genaue Gangzahl. Über eine USB-Schnittstelle kann dieser „Fingerprint“ der Armatur zur Dokumentation ausgegeben werden.

Abb. 5: Mit dem 3S AIG können Armaturen wieder instand
gesetzt werden, so dass ein Austausch nicht erforderlich ist

Das AIG ist ideal für die Instandsetzungen von Armaturen aller Nennweiten. Zum einen, weil es sehr hohe Drehmomente realisieren kann. Zum anderen, weil die hohen Drehmomente durch die Gerätesoftware sehr dosiert eingesetzt werden können. Die Erfahrung zeigt: ca. 80% der zum Austausch vorgesehenen Armaturen (insbesondere Schieber) können mit dem AIG  wieder hergestellt werden (Gängigkeit und Dichtigkeit, vgl. Abb. 1 bis 4). Betreiber von Versorgungsleitungen können durch Instandsetzungen viele tausend Euro einsparen.

Weltneuheit: dezentraler Stellantrieb für erdverlegte Armaturen

Es ist eine Weltneuheit: ab sofort können Sie Ihre erdverlegten Armaturen automatisieren und in die zentrale Fernwirktechnik einbinden, ohne dafür eine SPS einzusetzen und ohne dafür ein Kabel zu verlegen.

Möglich macht dies die neue „3S Energy Save Technology“ der 3S Antriebe GmbH in Verbindung mit einem Akku und der x-active Mobilfunktechnologie des Partners ettex GmbH. Mit dieser Technologie ausgerüstet sind 3S Antriebe jede Sekunde bidirektional in die zentrale Fernwirktechnik eingebunden – und können ein Jahr lang ohne Nachladen Armaturen betätigen. Entscheidend bei der Entwicklung war es, den Stand by-Verbrauch signifikant zu senken. Denn nicht das Betätigen der Armatur verbraucht den Löwenanteil der Energie, sondern die Anforderung, ständig für die Leitwarte erreichbar zu sein. Dies wurde erreicht, indem die Leistungselektronik des Antriebs konsequent abgeschaltet wird. „Wach“ bleibt ausschließlich das Mobilfunkmodem, das – sobald es aus der Leitwarte angesprochen wird – den Antrieb „aufweckt“.

Und das ist das Geheimnis: die Antriebe sind mit einem x-active Mobilfunkmodem ausgerüstet. Die Modems werden über einen zentralen x-active Server verwaltet. Der x-active Server verfügt über Standard-Schnittstellen (z. B. OPC) und kann darüber mit der Leitstandsoftware verknüpft werden. Der Server erhält dann die Befehle aus dem Leitstand – und leitet diese an die 3S Antriebe weiter. Im Fall der Fälle verschließen diese schnell und zuverlässig die Leitung. Selbstverständlich genügt die x-active Technologie den neusten Sicherheitsstandards.

Einbindung von Antrieben in die Leitwarte über den x-active Server

Die Kosten für die Automatisierung der Armaturen in erdverlegten Gas-, Wasser- und Fernwärmenetzen sinken dadurch weiter. Denn zu der Möglichkeit des Verzichts auf SPS und Kabel kommen die bekannten Vorteile der 3S Antriebe: sie erfordern kein aufwendiges Schachtbauwerk und ermöglichen auch die Nachrüstung mit geringen Tiefbaukosten und ohne Versorgungsunterbrechung. Erste komplett dezentrale 3S Antriebe sind in der Schweiz und im Gasverteilnetz in Russland im Einsatz. Kurzfristig kommen weitere in Australien hinzu. In Deutschland sind 3S Antriebe u. a. bei den Berliner Wasserbetrieben, den Stadtwerken München, den Städtischen Werken Kassel und bei DEW 21 im Einsatz.

3S 500 D mit System Berliner Kappe® auf einem Gasschieber

Sicherlich stellen sich Fragen, z. B.:

  • Wozu braucht man automatisierte Armaturen in Verteilnetzen überhaupt?
  • Bei welchen Armaturen ist eine Automatisierung sinnvoll?
  • Wie sicher ist die (Mobilfunk-) Technologie?

Diese Fragen würden wir gerne mit Ihnen diskutieren. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.